LITHOGRAPHIE

Lithographie wird auch Steindruck genannt. Der Steindruck basiert auf einer Erfindung von Alois Senefelder aus dem Jahr 1798. Dieses Druckverfahren ermöglichte im 19. Jahrhundert die industrielle Fertigung von Drucksachen zu günstigen Preisen, es war das erste Verfahren für die Produktion von farbigen Massenmedien. (Mehr Einzelheiten hier).

Druckform ist eine Steinplatte (in Deutschland meist ein Kalkschieferstein, der in Solnhofen in Bayern gebrochen wurde). Bis um 1930 war der Steindruck eine sehr häufig verwendete Drucktechnik für verschiedene Drucksachen, wurde jedoch danach sukzessive vom Offsetdruck abgelöst, da er im Vergleich zu anderen modernen Drucktechniken unwirtschaftlich ist.

Wie der Offsetdruck ist der Lithographiedruck ein Flachdruck – im Gegensatz zum Hochdruck (z.B. Buchdruck), zum Tiefdruck (Radierungen etc.) oder dem Durchdruck (etwa Siebdruck). Die Farbwiedergabe beruht auf der Fett-Wasser-Abstoßung von Zeichnung (mit fetthaltigem Stift oder Tusche auf dem Stein), nassem Stein (der poröse Kalkstein speichert die Feuchtigkeit) und ölbasierter (also lipophiler), aufgewalzter Druckfarbe.

Da für eine Lithographie die Zeichnung in der Regel von Hand (und seitenverkehrt) aufgetragen werden muss, und weil außerdem für jede Farbschicht ein eigener Stein verwendet werden muss, und weil nicht zuletzt die Papier/ Druckbögen von Hand passgenau aufgelegt und dann durch die Maschine gedreht werden müssene, ist das Verfahren recht Zeit- und Arbeitsaufwändig. Auf der anderen Seite erlaubt daas Druckverfahren jedoch sehr filigrane Liniendetails und strukturierte Flächenwiedergaben (mit der organischen Körnung des Steins, oder den Trocknungsrissen der Tusche, feinsten Tintentröpfchen, die wie Raster mit Bürsten aufgesprüht oder gepustet werden können etc.).

Gerhard Daniel Neumann verwendet meist Steine im Format 50x65 cm und hat Lithographien sowohl einfarbig, aber auch schon mit einem Aufbau von bis zu 20 Druckschichten hergestellt.